Für medizinische Konsumenten von Cannabis ist die richtige Dosierung entscheidend, um die gewünschten therapeutischen Effekte zu erzielen, ohne unangenehme Nebenwirkungen zu haben. Dieser Beitrag bietet einen umfassenden Leitfaden zur sicheren und effektiven Dosierung von Cannabis, basierend auf Indikation, Verträglichkeit und individuellen Bedürfnissen.
Warum die Dosierung von Person zu Person unterschiedlich ist
Die Wirkung von Cannabis ist sehr individuell und hängt von vielen Faktoren ab, darunter das Alter, das Gewicht, der allgemeine Gesundheitszustand und die bisherige Erfahrung mit Cannabis. Zudem beeinflussen genetische Unterschiede wie der Körper die Cannabinoide THC und CBD verarbeitet, die individuelle Reaktion.
Start low, go slow: Der richtige Ansatz zur Dosierung:
Der Leitsatz „Start low, go slow“ ist besonders wichtig bei der Einführung von Cannabis als Medizin. Patienten sollten mit der niedrigsten möglichen Dosis beginnen, insbesondere wenn THC-haltige Präparate verwendet werden, und diese langsam erhöhen, bis die gewünschte Wirkung erzielt wird.
• Anfangsdosis für Therapiebeginner: Für Anfänger wird oft empfohlen, mit 2,5 mg THC oder weniger zu beginnen.
• Erfahrene Konsumenten: Erfahrene Patienten können höhere Dosen vertragen, sollten aber dennoch auf eine langsame Steigerung achten, um eine Überdosierung zu vermeiden.
Dosierung je nach Darreichungsform
Die Dosierung von medizinischem Cannabis variiert je nach Darreichungsform, da jede Form eine unterschiedliche Wirkungsweise und -dauer hat.
Hier sind die gängigen Darreichungsformen und die Dosierungsempfehlungen:
• Blüten (zum Inhalieren oder Vaporisieren): Die inhalative Aufnahme von Cannabisblüten bietet eine schnelle Wirkung, die in der Regel nach wenigen Sekunden bis 10 Minuten eintritt. Der Effekt hält etwa 2 bis 4 Stunden an. Eine typische Startdosis für die Inhalation beträgt etwa 1 bis 2 Inhalationen (ca. 0,05 bis 0,1 g Blüten). Da die Wirkung schnell eintritt, ist es einfacher, die Dosis gut zu kontrollieren und bei Bedarf anzupassen.
• Öle und Tinkturen (zur oralen Einnahme): Diese Form von Cannabis wird sublingual (unter die Zunge) oder direkt geschluckt, wobei die Wirkung eintritt und länger anhält. Es kann 30 Minuten bis 2 Stunden dauern, bis die Wirkung einsetzt. Die Effekte können bis zu 8 Stunden andauern. Typische Startdosen liegen bei 2,5 mg THC oder weniger für neue Anwender.
• Mundsprays: Sprays ermöglichen eine schnelle und gleichmäßige Dosierung und werden sublingual angewendet, was eine schnelle Aufnahme über die Mundschleimhäute zur Folge hat. Die Wirkung tritt nach 15 bis 30 Minuten ein und hält etwa 4 bis 6 Stunden an. Ein Spraystoß enthält typischerweise 2,5 mg THC oder weniger, was eine präzise Steuerung der Dosis ermöglicht. Diese Form eignet sich besonders gut für Patienten, die eine schnelle Linderung von Symptomen wie Schmerzen oder Spastiken benötigen.
• Essbare Produkte: Essbare Cannabisprodukte wie Brownies oder Gummibärchen sind weniger häufig in der medizinischen Anwendung. Sie bieten eine langanhaltende Wirkung. Diese tritt oft erst nach 1 bis 2 Stunden ein und kann bis zu 8 Stunden oder länger anhalten. Typische Startdosen beginnen bei 2,5 bis 5 mg THC, da die Wirkung variieren kann, ist eine genaue Dosierung schwer möglich.
Langfristige Dosierung und Toleranz
Im Laufe der Zeit kann der Körper eine Toleranz gegenüber Cannabis entwickeln, was bedeutet, dass höhere Dosen erforderlich sind, um dieselbe Wirkung zu erzielen.